Sicherheit
Erkennen Sie mögliche Gefahren frühzeitig!
Eine absolute Sicherheit vor unvorhersehbaren Ereignissen gibt es nicht. Mit dem Bewusstsein, dass etwas passieren kann, setzt die Prävention ein.
Unvorhersehbare Ereignisse
- Unfall
- Medizinischer Notfall
- Feuer
- Merkwürdiger Geruch (Gas, Chemikalie usw.)
- Bedrohung durch Dritte
- Naturkatastrophen (Erdbeben, Hochwasser usw.)
Wer hilft mir?
Wissen Sie, wie Sie auf eines dieser unvorhersehbaren Ereignisse reagieren müssen?
Wissen Sie, wo Sie erforderliche Hilfsmittel finden?
Unfall | Kennen Sie unser SOMIHA N1 «Erste Hilfe»? |
Wo befindet sich eine Notfallapotheke? | |
Medizinischer Notfall | Wer ist die nächste erreichbare Erste-Hilfe-kundige Person? |
Feuer/merkwürdiger Geruch | Kennen Sie das Notfallkonzept in Ihrem Gebäude? |
Sicherheit lässt sich planen
Analysieren Sie den Ist-Zustand.
- Welches Gefährdungspotenzial birgt Ihr Arbeitsplatz?
- Welche Personen könnten gefährdet sein?
- Was oder wer könnte gefährlich sein?
- Planen Sie eventuell notwendige Sicherheitsmassnahmen.
- Führen Sie diese Massnahmen nach Möglichkeit aus.
- Lassen Sie sich eventuell durch die Polizei beraten.
Schutz vor Dritten
Vor allem sensible Bereiche von öffentlichen Betrieben und Verwaltungen können gelegentlich Unannehmlichkeiten oder gar Gefährdungen durch Dritte (Kundinnen/Kunden) ausgesetzt sein.
Folgende Massnahmen werden in der Regel empfohlen:
- Ausbildung und Schulung für den Umgang mit schwieriger Kundschaft
- Fluchtwege kennen
- Mitarbeitende in der Nähe haben
- Alarmanlagen «Kriterium-Personennotruf» (Installation koordiniert durch das Hochbauamt)
- Regelung der Zutrittsberechtigung, eventuell auch durch bauliche Massnahmen
Wichtig:
Treffen Sie in Ihrem Gebäude unbekannte Personen an,sprechen Sie diese an und fragen Sie sie nach deren Wünschen. Es ist sehr wichtig, dass niemand den Eindruck bekommt, sich in Ihrem Gebäude unbemerkt bewegen zu können.
Was ist wenn?
In kritischen Situationen gilt es:
- Ruhe zu bewahren
- Panik zu verhindern
In Bedrohungssituationen oder bei Schadensereignissen gilt es überlegt zu handeln!
- Was ist wo geschehen?
- Was muss unverzüglich getan werden?
- Wer muss informiert werden?
- Sanität, Feuerwehr, Polizei?
- Zusätzlich andere Mitarbeitende?
- Kann ich allenfalls Erste Hilfe leisten?
- Brauche ich selber Hilfe?
- Kleben Sie auf jedes Telefon einen Kleber mit den Notfallnummern und nehmen Sie immer die Notrufkarte mit (Bezug im Personalamt).
Bedrohung / Gewalt am Arbeitsplatz
Wer in seiner beruflichen Tätigkeit in Kontakt zu Kundinnen und Kunden steht, muss damit rechnen, dass nicht alle Kontakte konfliktfrei verlaufen. In seltenen Fällen kann es gar vorkommen, dass seitens der Kundschaft versucht wird, Anliegen mit Gewalt durchzusetzen, sei es in Form von ausgesprochenen Drohungen und Beschimpfungen, Drohgebärden, Drohbriefen oder gar in Form von Tätlichkeiten.
Prävention
Eine absolute Sicherheit gibt es nicht, aber durch Sensibilisierung für den Problemkreis, durch einfache Vorsichtsmassnahmen und durch Ihr Verhalten können Sie zur Prävention von bedrohlichen Situationen beitragen.
Allgemeines
Thematisieren Sie das Thema Gewalt.
- Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen/Kollegen und Vorgesetzten über Ihre Gefühle.
- Nehmen Sie Befürchtungen Ihrer Kolleginnen und Kollegen ernst.
So bauen Sie Hemmungen und Ängste ab, verhindern Tabus. Ihre gute Kommunikationskultur gibt Sicherheit. Nutzen Sie unser Ausbildungsangebot (Gesprächsführung, Umgang mit schwierigen Kunden usw.) und unser Beratungsangebot! (vgl. SOMIHA N2)
Organisatorische Massnahmen
Einige dieser Anregungen werden sich aus organisatorischen oder finanziellen Gründen nicht überall realisieren lassen.
n Nutzen Sie, wenn möglich, Besprechungszimmer und nicht Ihr «persönliches» Büro für Gespräche.
n Organisatorische Massnahmen: Richten Sie Ihr Büro so ein, dass immer ein Fluchtweg offen steht. Platzieren Sie Ihre Kundschaft so, dass Sie den kürzeren Weg zur Türe haben. Tragen Sie daher Schlüssel und/oder Badge immer auf sich.
n Bieten Sie Ihrer Kundschaft eine Garderobenmöglichkeit an. Ins Besprechungszimmer soll die Kundschaft nur die notwendigen Unterlagen mitnehmen (keine Kleider, Taschen usw.).
- Lassen Sie keine gefährlichen Gegenstände herumliegen (Brieföffner, Schere usw.).
- Führen Sie nach Möglichkeit heikle Gespräche nie allein und nie ausserhalb der ordentlichen Bürozeiten. Lassen Sie Ihre Kundschaft merken, dass Sie nicht alleine sind.
- Informieren Sie Ihre Vorgesetzten und Kolleginnen/Kollegen, wenn ein heikles Gespräch ansteht. Wo vorhanden, sollten die Gesprächstermine in einem allgemein einsehbaren Kalender (z. B. Outlook) eingetragen werden.
- Beachten Sie eventuelle kulturelle Unterschiede.
- Vielleicht ist es ratsam, das Gespräch durch einen anderen Mitarbeitenden, eventuell auch des anderen Geschlechtes, führen zu lassen.
- Lassen Sie nach Möglichkeit die Türe zum benachbarten Büro offen stehen.
- Halten Sie für äusserste Notfälle geeignete Mittel zur Selbstverteidigung bereit (sofern Sie eine entsprechende Instruktion erhalten haben).
- Lassen Sie sich im Falle von akuter Gefahr von der Polizei beraten.
- Der Zugang zu Büros eventuell gefährdeter Personen sollte nicht ungesehen möglich sein (Kanalisierung des Zugangs, Anmeldung, evtl. geschlossene Tür).
Gespräch mit schwieriger Kundschaft
Versuchen Sie, den Gemütszustand Ihrer Kundschaft einzuschätzen.
- Ihr Auftreten verrät oft, was man bei Ihnen erreichen kann. Bewahren Sie aufrechte Haltung, halten Sie Blickkontakt, bewahren Sie Ruhe.
- Zeigen Sie keine Angst (auch wenn Sie welche haben). Je unsicherer Sie wirken, desto angreifbarer werden Sie!
- Treten Sie selber jedoch nicht aggressiv oder ablehnend auf (Körperhaltung, Blick).
- Frustrieren Sie Ihr Gegenüber so wenig wie möglich, denn Frustration erzeugt Aggression.
- Bleiben Sie bei Beschimpfungen ruhig und überlegt und fassen Sie diese nicht als persönliche Beleidigung auf.
Werden Sie bedroht?
- Bleiben Sie wenn immer möglich ruhig.
- Bleiben Sie sachlich und lassen Sie die Aggression der anderen Person ins Leere laufen.
- Sprechen Sie die Person auf die Drohung an und fragen Sie nach, ob Sie das gerade richtig verstanden haben, dass Sie bedroht werden.
- Kommunizieren Sie klar, dass Drohungen nicht toleriert werden und Sie das Gespräch beenden müssen, wenn die Person nicht auf eine Sachebene zurückkommt.
- Fordern Sie, wenn nötig, Ihre Kundschaft zum Verlassen des Büros auf. Wenn sie nicht geht, gehen nach Möglichkeit Sie.
- Werden Sie mit einem gefährlichen Gegenstand oder einer Waffe bedroht, spielen Sie nicht den Helden oder die Heldin und kommen Sie den Forderungen nach.
- Melden Sie Drohungen immer ihrer vorgesetzten Stelle sowie Ihrer Ansprechperson vom Kantonalen Bedrohungsmanagement (KBM) sowie evtl. der Polizei.
Je nach Situation
- Versuchen Sie immer im Gespräch zu bleiben oder mit einer Ausrede Zeit zu gewinnen.
- Lösen Sie Alarm aus.
- Rufen Sie Kolleginnen/Kollegen zu Hilfe.
- Verständigen Sie über Notruf 0112 oder 0117 die Polizei.
- Versuchen Sie zu fliehen.
- Wehren Sie sich, z. B. mit einem Pfefferspray. Beachten Sie, dass zur erfolgreichen Anwendung eines Pfeffersprays in der Regel eine Instruktion notwendig ist. Lassen Sie sich von der Polizei beraten und instruieren.