Medikamente

Der Grat zwischen Hilfe und Sucht

Ein Medikament (lateinisch medicamentum – das Heilmittel) ist ein Arzneimittel, das in bestimmter Dosierung zur Heilung, Vorbeugung oder Linderung einer Krankheit dient.

Als Medikamente dienen seit alters her bestimmte Pflanzenteile von Heilpflanzen und tierische Substanzen, in neuerer Zeit jedoch vor allem synthetische Präparate. Wissenschaften von den Medikamenten sind Pharmazie und Pharmakologie.

Medikamente können aber zur Abhängigkeit und zu körperlichen und seelischen Störungen führen. Oft wird das (spätere) Suchtmittel während einer ärztlichen Behandlung kennen gelernt.

Ohne ärztliche Kontrolle können viele Medikamente zu gefährlichen Drogen werden. Fast alle Schlafmittel, Aufputschmittel und Beruhigungsmittel gehören dazu.

Medikamentenmissbrauch

Unter Medikamentenmissbrauch versteht man das Einnehmen von bestimmten Arzneimitteln, ohne dass dafür eine medizinische Notwendigkeit besteht oder aber die Einnahme höherer Dosierungen als für die Behandlung einer Krankheit notwendig wäre.

Zum überwiegenden Teil werden bei einem Medikamentenmissbrauch bestimmte Medikamente mit dem Drang nach Rauschzuständen, Entspannung, Beruhigung und Euphorie entweder in Kombination und/oder in Überdosierungen eingenommen.

Bei Missbrauch führen sie zu schwerer Abhängigkeit und zu körperlichem Zerfall. Medikamentenabhängigkeit entwickelt sich langsam und bleibt in der Regel lange ohne Behandlung. Die Symptome einer Medikamentenabhängigkeit sind eher unscheinbar: Appetitlosigkeit, Vergesslichkeit oder Gleichgültigkeit.

Der Medikamentenmissbrauch stellt eine Suchtproblematik dar, welche mehr Menschen betrifft als der Konsum illegaler Drogen. Die am häufigsten eingenommenen Medikamente, die auch abhängig machen, sind legale Beruhigungs-, Schlaf- und Schmerzmittel. Die Nachwirkungen von Schlaf- und Beruhigungsmittel führen zu Einschränkungen der Reaktions- und oordinationsfähigkeit. Die Einnahme einiger Medikamente fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.

Am Arbeitsplatz

  • Nehmen Sie am Arbeitsplatz nur dann Medikamente ein, wenn sie Ihnen ärztlich zur Behandlung einer Krankheit verordnet worden sind.
  • Vermeiden Sie suchtbegünstigende Strukturen in Ihrem Betrieb.

Einige Tipps zum Umgang mit Medikamenten

  • Es ist meist eine (falsche) Strategie, Ängste, Sorgen, Stress oder auch Einsamkeit mit Tabletten zu bewältigen. Wichtig ist, die Ursache der Beschwerden herauszufinden. Diese lassen sich oft auch ohne Medikamente beheben.
  • Lassen Sie sich dabei von einer Fachperson professionell unterstützen.
  • Als Ergänzung oder anstelle von schmerzstillender Medikamentenbehandlung empfiehlt sich jede Form von Entspannungstraining (autogenes Training, Yoga usw.). Auch mit Homöopathie und Akupunktur lassen sich gute Resultate erzielen.
  • Wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Medikamente zu sich nehmen müssen, kann es sinnvoll sein, die vorgesetzte Stelle darüber zu informieren.
  • Über das Suchtpotential der verordneten Medikamente kann man sich beim Arzt informieren.
  • Während Kopfschmerzmittel auf einen Schlag abgesetzt werden können, verursachen Beruhigungsmittel oft starke Nebenwirkungen. Bei einem solchen massiven Entzug empfiehlt sich eine stationäre Therapie.